Sonntag, 5. Mai 2013

Radiocarbon im/in Grundwasser/Groundwater

Die C-14- oder Radiocarbon-Altersbestimmungsmethode findet auch in der Hydrologie Anwendung. Diese befaßt sich mit Eigenschaft, Vorkommen und Haushalt des Wassers auf der Erde. Nach der von Münnich entwickelten Modellvorstellung versickert das Grundwasser im Boden und nimmt von der Zersetzung abgestorbener, organischer Substanz und der Wurzelatmung stammendes rezentes, biogenes Kohlendioxid auf. Das entstehende kalkagressive Sickerwasser löst im Boden befindliches, als fossil angenommenes Kalziumkarbonat auf. Es stellt sich zwischen diesen infrage kommenden Substanzen ein Gleichgewicht ein. Isotopenaustausch mit der Umgebung ist möglich.
Hiernach hat eine Wasserprobe einen für den betreffenden Aquifer typischen C-14-Gehalt, der der freien und gebundenen Kohlensäure des Grundwassers entspricht. Nach einer klassischen Methode kann dieses CO2 aus der Probe als Zählgas direkt verwendet werden oder z.B. in Methan oder Azethylen umgewandelt werden. Die Radiocarbon-Konzentration ist dann in einer geeigneten Meßapperatur quantitativ bestimmbar. Daraus kann die C-14-Konzentration der Wasserprobe berechnet werden. Aus den Meßdaten der Proben können Kenntnisse erlangt werden  über Fließgeschwindigkeit  und -richtung, Durchlässigkeit des Bodens etc.
Diese Methode hat sich bestens in der Praxis bewährt.
Quellen: Münnich, K.O.; Messungen des C-14-Gehaltes von hartem Grundwasser; Naturw.2 (1957);
Backhaus, G.; Aufbau einer Meßanlage zur Bestimmung der C-14-Konzentration von Karbonaten mit Hilfe von Gasproportionalzählrohren; Dipl.-Arbeit (1970) München
Stand der Technik bis 1980
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