In den letzten Wochen sind einige Helden aus meiner Jugendzeit verstorben.
So Bébel Jean-Paul Belmondo (1933 - 2021), großartiger Filmschauspieler und in den 60er Jahren das Gesicht der Nouvelle Vague, jener Stilrichtung in der Literatur und im Film, in der die chronologische Erzählweise aufgehoben wird.
Oder Gerd Müller (1945 - 2021), der geniale Bomber der Nation. Er war im Jahre 1967 kurzfristig Untermieter bei Fam. Wager in der Giesebrechtstraße 6 in München-Haidhausen. Die Fanpost wurde täglich durch den Türschlitz in der Wohnungseingangstür gesteckt. Ich war zufällig als Student auch dort einquartiert und habe die zwei Kinder der Frau Wager unterrichtet. Vor dem Verlassen der Wohnung musste die Fanpost weggeräumt werden. Sonst wäre ich nicht aus dem Haus gekommen. Eines Tages traf ich Gerd Müller in seinem Zimmer an, als er einen Arm in Gips gelegt bekommen hatte.
Als ich kurz vor meiner Diplomprüfung stand, sagte ich der Vermieterin, dass ich jetzt keine Zeit mehr hätte für die Unterrichtung ihrer Kinder. Sie kündigte mir daraufhin das Zimmer und sagte, sie hätte noch Angebote von FC Bayern-Spielern.
Ich bin dann zu meiner Freundin Sigrid in ihr 1-Zimmer-Appartment gezogen und habe in ihrer Küche meine Diplomarbeit zusammengeschrieben. Wir Zwei haben ein paar Jahre später dann eine größere Wohnung bezogen und geheiratet.
Ende gut, alles gut!
