Donnerstag, 1. Mai 2008

Was ist Dunkle Materie?

Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft seit langem. Die im Weltall anzutreffenden Teilchen bestehen offensichtlich nicht nur aus baryonischer Materie (Atomen: 4,9%), sondern auch noch aus einem wesentlich größeren Anteil nicht-baryonischer, keine elektromagnetischen Wellen abstrahlender "Dunkler Materie" (DM: 26,8%). (Dunkle Energie: 68,3%) Ein indirekter Beweis gelingt durch die Interpretation von weit entfernten Galaxienhaufen, deren Licht durch den "Gravitationslinsen-Effekt" an zwischen Lichtquelle und Empfänger sich befindenden Materiehaufen der DM deutlich verstärkt wird. Theoretisch ergibt sich die Forderung nach mehr Materie als der sichtbaren aus dem Urknall-Modell, wodurch das unsymmetrische Zusammenklumpen von Galaxienhaufen am ehesten mit der Existenz von DM erklärt werden kann. Ferner haben Messungen an spiralförmigen Galaxien ergeben, dass die Geschwindigkeit der äußeren Äste größer ist als theoretisch berechnet, wenn nur die baryonische Materie bei den Berechnungen berücksichtigt wird. Zwar gibt es baryonische DM, wie z.B. schwarze Löcher oder weisse und schwarze Zwerge (Sternleichen, die kein Licht abstrahlen), aber ihr Anteil ist zu gering. Auch unter Hinzurechnung der Masse aller Neutrinos reicht der benötigte Betrag an DM nicht aus. Daher werden "neuartige" Teilchen postuliert, die bisher jedoch experimentell nicht haben nachgewiesen werden können. Dazu zählen die WIMPs, SUSY-Teilchen und AXIONEN. Lit.: Lesch/Müller: Kosmologie für helle Köpfe, Goldmann-Verlag, 2006, neueste Ergebnisse des Planck-Satelliten aus wiss. Zeitschrift 2013.