Donnerstag, 17. Juni 2010

Tröstende Worte

Rilke schrieb 1904: "Man muß nicht verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab; was zu einem gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die grösser als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muß in sich selber leben und an das Leben denken, an all seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt!" Diese tröstenden Worte fand ich erst 5 Jahre später, nachdem unsere gemeinsame Freundin Margrit sich von uns getrennt hatte. Von 1990 bis zum Jahr 2005 hat meine Familie am Leben ihrer Familie teilgenommen und umgekehrt. Wir haben zusammen Urlaub gemacht, gefeiert und gelacht und auch getrauert, weil sie als alleinerziehende Mutter, die 3 Kinder durchbringen mußte, Drogenprobleme aus ihrer Familie nicht heraushalten konnte. Am Ende ist ihr Sohn daran gestorben. Aber das Leben muß weiter gehen, auch mit den Verlusten!

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ein ominöser Anruf

Heute war ich bei meiner Exfrau Sigrid zu Besuch. Am frühen Nachmittag klingelte das Telefon. Ich meldete mich mit meinem Nachnamen. "Hallo, wie geht es Dir und Sigrid?" fragte eine freundliche Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. "Oh, uns geht es momentan ganz gut!" "Und was macht Sigrid?" "Sie ist mit ihrer "Enkelin" unterwegs im Deutschen Museum," sagte ich. "Und was machst Du so?" "Bei mir gibt es gerade einen Salat als Mittagessen!" "Was glaubst Du, wo ich gerade bin?" fragte die unbekannte Stimme. "Etwa in München?" "Ja, auf der Anreise nach München!" antwortete die nette Dame. "Ach, dann bist Du ja bald hier! Du hast lange nicht angerufen: sag mir nochmal schnell Deinen Vornamen, damit ich Dich einordnen kann, ich komm nicht drauf!" "Ich bin eine Verwandte," sagte die Frauenstimme. "Von welcher Seite denn, von meiner oder von Sigrids?" fragte ich... Da merkte ich, dass die freundliche "Verwandte" das Gespräch beendet hatte. Etwas später habe ich diesen Vorfall der Polizei gemeldet. "Da wollte sich jemand ins Vertrauen älterer Rentner einschleichen!"