Montag, 28. März 2011

Greifarm nach dem Elefantenrüsselprinzip

Die Forscher Peter Post, Markus Fischer und Andrzej Grzesiak sind die Preisträger des Deutschen Zukunftspreises 2010. Sie haben einen Greifarm nach dem Elefantenrüsselprinzip entwickelt, basierend auf dem Prinzip der Bionik. Hier wurden natürliche Konstruktionsprinzipien auf ein Assistenzsystem übertragen und weiter entwickelt. Es erinnert an menschliche Leichtigkeit, Geschicklichkeit und Flexibilität. Der Greifarm hat die Funktion eines "Bionischen Handling-Assistenten" und sieht einem Elefantenrüssel verblüffend ähnlich. Er besteht aus einem künstlichen Rüssel, einem Handgelenk und einem Greifer mit drei Fingern. Alle Teile wurden aus einem Guss hergestellt nach dem Lasersintern-Verfahren mit Polyacrylpulver. Hierbei wird das Computermodell dreidimensional generiert und das Pulver in einer Art "Ofen" in der entsprechenden Form modelliert. Im Unterschied zu herkömmlichen Greifarmen werden keine hydraulischen Elemente benötigt. Er wird vielmehr durch pneumatische Luftpolster gesteuert. Ein Novum ist seine enorme Nachgiebigkeit. Die Finger passen sich von selbst jedem gegriffenen Gegenstand an. Der Greifer ist in der Lage, die wirkende Kraft sehr fein zu dosieren. Daher kann er in unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt werden, z.B. in der Industrie, in der Landwirtschaft beim Sortieren oder im Haushalt als Haushaltshilfe. Auch kranken und gebrechlichen Menschen kann dieser Greifarm behilflich sein. Den vielen Anwendungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Quelle: Wissenschaft für Jedermann im Deutschen Museum 2011 in München.