Sonntag, 3. Februar 2019

Ursprung des Lebens im Labor

Am 23.1.2019 hielt Prof. Dr. Dieter Braun von der LMU München einen Vortrag im Deutschen Museum in München über das Thema "Kann man den Ursprung des Lebens im Labor nachbauen?"

Aus dem Flyer:
Die Entstehung des Lebens ist eines der großen, noch ungelösten Rätsel der Wissenschaft. Seit Anbeginn der Menschheit wird diese Frage gestellt, und sie versucht seither der Frage mit Beobachtungen auf den Grund zu gehen. Dabei hat sich das Vorgehen nicht stark verändert -- in modernen Laboren können wir nun jedoch viel besser die Anfangsbedingungen auf der frühen Erde und im All nachempfinden. Wir wissen inzwischen viel mehr über die zentralen Prozesse des Lebens. Das frühe Leben begann mit Molekülen, welche Informationen speichern und kopieren konnten. Sie haben die Ära der Darwin'schen Evolution gestartet.
Im Kern ist das Leben auf der Erde eine Turing-Maschine. Ähnlich zu dieser fundamentalen Implementierung eines Computers bilden Polymere wie DNA oder RNA einen Faden, auf dem die Sequenzinformation des Lebens digital abgelegt sind. Da die Molekülfäden aber zerfallen, muß die Information immer wieder an neue Moleküle übertragen werden. Dies ist dem Leben in den letzten rund vier Milliarden Jahren glücklicherweise gelungen.
Aber wie konnte diese Informationsmaschine auf der Nanoskala entstehen? Neue Laborexperimente bringen Physik und Chemie zusammen und versuchen Antworten auf diese Frage zu finden. In selbstgebauten, mikroskopisch kleinen Kammern haben wir Poren vulkanischen Gesteins nachgebaut, um zu verstehen, welche physikalisch-chemischen Nichtgleichgewichtsprozesse die fundamentalen Funktionen das Lebens anstoßen können. Sehr nützlich sind hierbei die neuesten Methoden der modernen Biologie.