Montag, 15. Dezember 2014

Edith Stein (1891-1942)

Edith Stein wurde am 12.10.1891 in Breslau (heutiges Polen) geboren. Sie wurde vermutlich am 9.8.1942 im KZ Auschwitz von den Nazis ermordet. Sie war die Tochter eines jüdischen Kaufmanns und hatte 10 Geschwister. 1911 machte sie ihr Abitur und wurde Schülerin und Assistentin von Edmund HUSSERL.1912 promovierte sie in Freiburg mit der Dissertation "Zum Problem der Einfühlung" mit der Note Summa cum laude. Sie erhielt im 1. Weltkrieg die Tapferkeitsmedaille. 1922 ließ sie sich taufen und war von 1922-1931 Lehrerin am Dominikanerinnenkloster St. Magdalena in Speyer. Am 14.10.1933 wurde sie Nonne bei den Karmeliterinnen in Köln. Ihr Ordensname war Teresia Benedicta a Cruce. 1938 übersiedelte sie zum Karmel zu Echt (Holland). Am 2.8.1942 wurde sie dort verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Sie hinterließ einige Veröffentlichungen. In ihrem 1950 postum veröffentlichen Werk "Endliches und ewiges Sein" beschäftigt sie sich mit der Begriffswelt des THOMAS von AQUIN. Sie ist eine der ersten Laientheologinnen. Quellen: Michael Conradt, Zentrum für Philosophie in Icking bei München 2012 F.A.Brockhaus, Wiesbaden 1973

Samstag, 14. Juni 2014

Johannes Kepler

Johannes Kepler wurde am 27.12.1571 in Weil der Stadt (Württemberg) geboren und starb am 15.11.1630 in Regensburg. Er besuchte die Lateinschule Leonberg, die Klosterschulen Adelberg, Maulbronn und studierte seit 1589 in Tübingen Theologie. Er interessierte sich für Astronomie und die Lehren des Kopernikus und ging 1594 als Landschaftsmathematiker und Lehrer an die evangelische Stadtschule nach Graz. Im Jahre 1600 ging er zu Tycho Brahe nach Prag. In der Folgezeit wertete er dessen astronomischen Messungen aus. 1611 verlor er seinen Lieblingssohn und seine Frau. Ein Jahr später zog er nach Linz um. Er gelangte in konfessionelle Streitigkeiten und reiste für längere Zeit nach Württemberg, um in einen gegen seine Mutter geführten Hexenprozess einzugreifen. 1628 siedelte er in Wallensteins Diensten nach Sagan über. 1630 versuchte er Forderungen gegen diesen einzutreiben und begab sich deshalb zum Deutschen Reichstag nach Regensburg, wo er kurze Zeit später verstarb.
Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse sind in den folgenden Keplerschen Gesetzen wiedergegeben:

1. Die Bahn jedes Planeten ist eine Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.

2. Der Radiusvektor von der Sonne zum Planeten überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.

3. Das Verhältnis aus dem Quadrat der Umlaufzeit und der dritten Potenz der grossen Halbachse der Bahnellipse ist für alle Planeten gleich.

Diese Aussagen gelten exakt nur für die Mittelpunkte der Planeten.

Lit.: W. Döring, Mechanik, Sammlung Göschen Band 76, Berlin 1960; F.A. Brockhaus, Wiesbaden 1970

Dienstag, 4. März 2014

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Sonntag, 23. Februar 2014

Physico-Chemiker Gerhard Dickel

Artikel von Jürgen Wolfram in der SZ vom 28.11.2013 (gekürzte Fassung):
Als der Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn Ende der Dreißiger Jahre drauf und dran war, die Kernspaltung zu entdecken, kam er für radiochemische Experimente auch nach München. Hahns spezielles Interesse galt einem gerade geglückten Versuch, mittels Thermodiffusion Chlor-Isotopen zu trennen. Am Institut für Physikalische Chemie war damit Gerhard Dickel betraut. Hahn soll sich dessen Verfahren genau angeschaut und dabei wichtige Erkenntnisse für seine eigene Forschung mit der Uran-Isotopentrennung gewonnen haben. "Die Kernenergie hat ihren Ursprung in München", sagt Dickel mit dem Selbstbewußtsein eines Wissenschaflers, der mithalf, die Welt gründlich zu verändern. Der Mann hat gerade seinen 100. Geburtstag gefeiert und - den Kopf noch immer voll von physikalischen Problemen, die ein Laie kaum versteht. Er doziert wie in besten Vorlesungszeiten über Rektifikationssäulen und Diffusionskolonnen, Massendefekte und Temperaturgradienten. Seine Präsenz beeindruckt jeden sehr, der ihn in seinem Haus an der Großhesseloher Karwendelstraße besucht.
Zu den Fassungslosen gehörte kürzlich Pullachs stellvertretender Bürgermeister Eduard Floß. "Ich habe gedacht, ich überbringe die Glückwünsche der Gemeinde einem Bettlägrigen, doch davon kann überhaupt keine Rede sein." Nein, kann nicht. Gerhard Dickel öffnet selbst die Tür, sucht konzentriert nach Unterlagen, kommt offensichtlich gut allein zurecht. Seine Frau ist vor 20 Jahren gestorben. "Ein Gärtner, eine Zugehfrau, mehr brauch' ich nicht", sagt er. Nach überstandener Darmkrebsoperation hat er sich einen Spezialstuhl zugelegt und ein Hörgerät. Aber als Greis fühlt sich der gebürtige Augsburger, der sich 1952 im Pullacher Norden niedergelassen hat, beileibe nicht.
          Der Besucher hat sein Gegenüber noch gar nicht richtig fixiert, da kommt er sich schon vor wie in einer Physik-Vorlesung ...
"Ja, ich habe gut gelebt", bilanziert der Hunderjährige. Und denkt nicht im Traum daran, diese Welt, die ihm so viele wissenschaftliche Herausforderungen und zahllose Begegnungen mit Grössen seines Metiers beschert hat, alsbald zu verlassen. Dazu ist er viel zu neugierig geblieben.